Was ist Kata
Kata ist eine Abfolge genau festgelegter Abwehr- und Angriffstechniken gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner. Die Gesamtheit des Karate ist in den Kata aufgehoben. Wer Karate trainiert, sollte immer wieder zu den Kata zurückkehren“ (Mabuni Kenei: Leere Hand – vom Wesen des Budo Karate).
Karate-Techniken wurden in Katas überliefert
Im Gegensatz zu den Stilen der japanischen Schwertkunst, die unter dem Schutz von Regierungen und Fürstenhäuser standen und schriftlich exakt dokumentiert wurden, sind für das Karate keine derartigen Schriften überliefert. Bedingt durch Auflagen und Verbote musste die Weitergabe von Karatetechniken oft im Geheimen, von Lehrern zu Schülern geschehen. Erfolgreiche Techniken aus unzähligen Kämpfen wurden so in sogenannten Kata festgehalten. Abwehrbewegungen (Blöcke), Schläge, und Tritte in definierter Reihenfolge stellen verschlüsselt Abwehr- und Angriffstechniken dar (lange Katas enthalten rund 70, kurze etwa 20 Kampfbewegungen). Studiert man Kata eingehend, so erweisen sie sich als reiche „Waffenkammer“ für den realen Kampf.
Katas sind nicht nur Kampftechniken
Bemerkenswert ist, dass Kata nicht nur technische Kampfbewegungen bedeuten, sondern dass sie eine starke ethische und spirituelle Grundlage entwickelten im Einklang mit den 20 Regeln zum Karate von Meister Funakoshi Gichin. Eine Kata beginnt immer mit einer Abwehrtechnik und nie mit einem Angriff. Sie symbolisiert damit den defensiven Charakter dieser Kampfkunst. Schüler die Kata üben, eignen sich sowohl Techniken als auch den „Geist“ des Karate an. Mabuni Kenwa war der unbestrittene und von anderen Meistern anerkannte Experte von Kata. Er betonte, dass Kata keine statischen Modelle sind, in die man hineingepresst werden sollte. Vielmehr sind Kata lebendig und an die Individualität und Atmung des Ausführenden angepasst. “Versteht er die Bedeutung nicht, sehen sie hässlich aus, hat er sie verstanden, geht der Geist der Kata auf ihn über und wird zur lebendigen Gestalt.“ Das Wort Kata wird mit den japanischen Zeichen für Form oder Gestalt geschrieben. Kata bedeutet also auch Bewegung in einer bestimmten Erscheinungsform.
Trainieren von Katas
Im Bunkai-Training werden die Techniken aus der Kata mit einem (oder mehreren) Trainingspartnern als Zweikämpfe geübt. Nebst der Förderung des Verständnisses für die Kata lernt der Praktizierende gleichzeitig, die Techniken für die eigene Selbstverteidigung anzuwenden. Meister Mabuni Kenwa hat bemerkt:“ Die Kata wirken auf die Seele und den Körper in zunehmenden Masse wohltuend ein, je mehr der Lernende sie trainiert und versteht“. In diesem Sinne trägt das Üben von Kata der Förderung der Gesundheit bei.